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Log Lamps

Durch Zufall bin ich im Internet auf die phantastischen Log Lamps gestoßen: Google it!. Ich dachte mir *wow*, klickte auf den Shopping Link und wurde zunächst durch einen stolzen Preis von 780$ paralysiert. Auch wenn ich kreative Arbeit durchaus zu schätzen weiß, DAS war mir dann doch ein wenig zu üppig.

Als ewiger Bastler mit einem durchaus halbwegs soliden Equipment schoß mir natürlich unmittelbar durch den Kopf: “Das kannst Du doch auch selbst”. Aber woher das Rohmaterial nehmen? Mein Bauchgefühl bezog sich auf Baumabschnitte von 20-30cm Durchmesser und Höhe. Ich mailte/telefonierte mit dem Forstamt, die mich mehr oder weniger müde belächelten und von einem zum anderen weiterreichten. Freunde wiesen mich auf Baumfällarbeiten in der Nähe hin, am Ende war es jedoch meine umwerfende Partnerin, die mich eines Tages mit vier absolut passenden Exemplaren überraschte.

Aber wie aushöhlen, ohne Industrie-Werkzeuge? Freunde rieten mir zum Topfbohrer, zum Ausglühen mit Kohle, zur Kettensäge … das klang alles ein wenig mühsam. Irgendwann kam mir der Gedanke, dass es doch einfach reicht, wenn man hinter den natürlichen Rissen einfach ein LED-Band fixiert – die gibt es mittlerweile für knapp 20€ für 5 Meter in jedem Baumarkt, und die sind sogar mittlerweile fast alle in Kunststoff vergossen und daher wasserdicht. Der große Vorteil – man kann sie in 10cm Abschnitten teilen – das bedeutet jedoch Neuverkabelung.

Zum Glück hab ich irgendwann in grauer Vorzeit mal eine Elektronikerlehre absolviert und weiß, an welchem Ende ein Lötkolben heiß wird, und ich habe mit meinem 17-jährigen Sohn einen großartigen Mitstreiter in solchen Dingen.

Sägeschnitte & SchlangenbohrerDie Abschnitte waren nicht allzu alt, daher hielten sich die natürlichen Risse in Grenzen. Ergo haben wir zunächst mit einem 16mm Schlangenbohrer randnahe Löcher in den ersten Stammabschnitt gebohrt und im Anschluss versucht, mit einer Tischkreissäge einen passenden “Riss” längs des Loches einzubringen. Kids, don’t do this at home. Mal ganz davon abgesehen, dass Längsschnitte in Baumstämme eine gewisse Risikobereitschaft voraussetzen, da man so ziemlich jede Sicherheitsvorrichtung einer Kreissäge demontieren muss, war eine Ausrichtung an den getätigten Bohrungen reiner Zufall. Daher erkennt man in einigen Bildern Bohrungen ohne Sinn und Zweck, die aus diesen Versuchen stammen.

Bearbeiten OberfraeseLetztendlich erwies sich eine Arbeitsweise als vorteilhaft, bei der man zunächst die Abschnitte 2-4h bei 100° im Backofen trocknet, dann der Außenluft aussetzt – dabei bilden sich erste, natürliche Risse. Für unseren Zweck, einer Gartenrandbeleuchtung, benötigten wir je 3 Risse auf je einer Hälfte des Abschnitts. Da sich nicht immer passenden Risse von selbst bildeten, tätigten wir Sägeschnitte an den passenden Stellen und bohrten DANACH die Leuchtmittel-Löcher mit dem Schlangenbohrer, wobei man darauf achten muss, nicht komplett durch den Abschnitt zu bohren. Um ein wenig mehr Leuchtstärke zu erreichen und einen natürlicheren Look zu simulieren, haben wir anschließend diese Sägeschnitte mit einer Oberfräse mit 6mm Zylinderfräser per Hand etwas unregelmäßig erweitert. Ein erster Prototyp sah schon recht vielversprechend aus.

03_Testing_PrototypeOk, die Grundmechanik stand, nun ging es an die Verkabelung. Die LED-Bänder lassen sich alle 10cm teilen und haben an diese Stellen Kontaktflächen, die zum Glück mittlerweile genormt scheinen. Wir brauchen 20cm Abschnitte. Auf den gängigen Online-Portalen gibt es mittlerweile für ganz kleines Geld (5-6€) 10er Packs Kontaktklemmen mit bereits angeflanschten 4-Ader-Verkabelungen, sowie passende 4-Ader Flachbandlitze (R/G/B/12V). Leider sollten wir feststellen, dass zwar die Maße genormt sind, nicht jedoch die Aderbelegung. Wenn man sich jedoch konsequent an die “Fehlfarben” hält, stellt dies kein Problem dar.

06_ConnectorsEs sollten vier Leuchten werden, wir haben also 12x20cm-Abschnitte der LED-Bänder mit Klemmen versehen und je drei davon per Verdrillen und Löten mit einer “Hauptader” verbunden. Unter dem Strich entschricht alles einer Parallelschaltung, wie sie auch in einem ungeteilten Leuchtband existiert. Dies erfordert ein wenig Lötarbeit, die sich jedoch als recht einfach herausstellte und auch für Anfänger keine große Herausforderung darstellen dürfte. Nun stellte sich die Frage, wie man dieses Konstrukt mit Lötstellen, Klemmstellen, abgeschnittenen Ende, usw. annähernd wasserdicht bekommt – schließlich sollte es ein Gartenbeleuchtung werden.

Die Idee war, Thermo-Schrumpfschläuche in passenden Durchmessern mit Standard-Baumarkt-Silikon zu füllen und so die “verwundbaren” Stellen zu isolieren. Was soll ich sagen, es hat recht gut geklappt, mann muss ein wenig sorgfältig arbeiten, um nicht eine Riesen-Sauerei zu veranstalten, aber am Ende ist es kein Hexenwerk. Ein erster Funktionstest enttarnte noch eine unzuverlässige Klemmverbindung, ansonsten funktionierte alles auf Anhieb.

02_Connection02_Shrink_Silicone08_Dicht
10Dicht11_Dicht09_Function_Test


05_GrovesNun müssen die Streifen noch in die Baumabschnitte eingebracht, die Verkabelung verstaut und verklebt, bzw. mit einer Zugentlastung versehen werden. Wir frästen mit der Oberfräse 20mm breite Bahnen mit etwa 3-5mm Tiefe in die Abschnittböden. Dort, wo die “Drillingsverkabelung” zusammentraf, frästen wir mit einem geeigneten Forstner-/Topfbohrer entspreched größere Nischen. Da die Tiefe der Leuchtmittel-Löcher durchaus variierte haben wir die LED-Strips am oberen Ende immer 1-3cm umgebogen und dann mit einem langstieligen Löffel (oder einem ähnlichen Werzeug) in das entsprechende Loch geschoben – dabei ist darauf zu achten, dass der vergossene Kunststoff des Strips bei allzu scharfem Knick gerne mal bricht – das bedeutet tendenziell ein spätere undichte Stelle, ist also zu vermeiden.

12_HeisskleberZum Schluß haben wir die Kabel mit Heißkleber fixiert und die Knotenstellen mit Silikon aufgefüllt – die Bohrlöcher der Leuchtmittel bewusst nicht – wenn dort Wasser hineingelangt, sollte es ungehindert ablaufen können. Eine Herausforderung stellte die Zugentlastung zwischen den einzelnen Baumabschnitten dar – ich dachte über Kunststoffstreifen, Gummileisten und alle anderen möglichen Konstrukte nach, als mein Sohn plötzlich bemerkte: “Du Papa, hast Du noch dieses Lochmetall/Banderder aus dem letzten Projekt?” Was für eine grandiose Idee! Ich war sehr stolz, das er die Lösung gefunden hatte, auf die ich nicht gekommen war.

13_SiliconeNach 24h Trocknung der Kleber und des Silikons führten wir den ersten Funktionstest durch und konnten das Gesamtkonstrukt pünktlich zu einer schönen Gartenparty mit Freunden testen. Ich bin noch nicht ganz zufrieden, da man durch manche der Risse/Spalten noch die LEDs erkennen kann, d.h. der nächste Arbeitsschritt wird das Einbringen von opaken Kunststoffstreifen, die als Diffusor dienen sollen – dafür suche ich jedoch noch das passende Material …

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